SV Oberrieden – SpVgg Günz-Lauben 3:2

02.10.22

Zum zweiten Auswärtsspiel in Folge gastierte die SpVgg Günz-Lauben beim Tabellennachbarn aus Oberrieden. Nach der katastrophalen Leistung im Nachholspiel unter der Woche in Westerheim hatte die Elf von Robert Kirchmayer einiges gutzumachen.

Von Beginn an versuchte man hoch zu pressen und vor allem lautstärker aufzutreten, um direkt gut ins Spiel zu kommen. Die Hausherren ließen sich davon aber kaum beirren und schafften es auch über den spielerisch starken Keeper die Anlaufversuche der Günzer zu überspielen. In Person von Manuel Schalk zeigten die Oberrieder dann auch ihre Abgeklärtheit im Torabschluss. Nachdem dieser in der 13. Minute über einen Steckpass durch die Viererkette im Sechzehner in Szene gesetzt wurde, behielt er die Ruhe und schob den Ball am Keeper vorbei ins linke untere Eck. Die Grün-Weißen gaben deshalb nicht auf, konnten selbst aber im Laufe der ersten Halbzeit kaum zu Großchancen kommen. Das Potenzial dafür war gegeben, jedoch war der letzte oder vorletzte Pass zu oft zu ungenau, um im vorderen Drittel für mehr Gefahr zu sorgen.

Die Heimelf hingegen war im letzten Drittel präziser und folglich auch erfolgreicher. Nach ca. einer halben Stunde schnürte Manuel Schalk seinen Doppelpack und besorgte aus gleicher Position wie beim ersten Treffer den 2:0 Führungstreffer. Zuvor hatten die Günzer an der rechten Seitenlinie bereits zweimal den Fuß dazwischen, konnten den Ball aber nicht behaupten und liefen somit in den Gegentreffer. Auch im restlichen Verlauf des ersten Spielabschnittes waren es die Oberriedener, die für mehr Torgefahr sorgten. Deshalb war es auch verdient, dass diese nach insgesamt 4-5 Großchancen mit zwei erzielten Toren in die Kabinen gingen.

Auch wenn die Günzer mit dem Ergebnis nicht glücklich sein konnten, so hatte man im Team endlich wieder das Gefühl, dass man als Team griffig in der Partie ist und wieder als Team zusammenspielt. Mit Wut im Bauch und dem Willen erneut einen Rückstand aufzuholen, gings beim anhaltenden Regen zurück auf den Platz. Der Spielverlauf drehte sich nun auch zu Gunsten der Gäste. Man konnte die Oberriedener über lange Phasen in der eigenen Hälfte festsetzten und spielte sich mit flachen Pässen nach vorne. Die Hausherren verstanden es aber, ihre Führung kompakt zu verteidigen. Auch wenn die Grün-Weißen kämpften und spielerisch in der zweiten Halbzeit besser waren, gelang es nur vereinzelt über links an die Grundlinie durchzubrechen. Die Hereingaben konnten aber von der Heimelf konsequent verteidigt werden. Etwas aus dem Nichts kamen die Hausherren dann nach einer durchgerutschten Standardsituation zum 3:0 Führungstreffer. Nachdem Stefan Schalk gekonnt freigeblockt wurde, landete der durchgerutschte Ball buchstäblich auf seinem Schlappen und er konnte gar nicht anders, als die Führung seines Teams auszubauen.

Dieser Treffer schockte die Gäste, die Partie dahingleiten lassen, wie am Mittwoch, ließ man jedoch nicht. Man berappelte sich schnell und kämpfte gegen den Rückstand an. Als Patrick Daufratshofer nach einem Steilpass den Ball am herausgelaufenen Keeper vorbeilegte, wurde er außerhalb des Sechzehner gefällt und konnte den Ball daher nicht aus spitzem Winkel aufs leere Tor schießen. Der Schiri entschied hierbei aber nur auf gelb und Freistoß, da seiner Meinung nach noch ein Verteidiger auf der Linie hätte retten können. Eine höchst strittige Entscheidung, die noch bis nach dem Schlusspfiff heiß diskutiert wurde. Es sei hierbei aber betont, dass der Schiedsrichter bis auf diese Szene eine gute Leistung gezeigt hatte und fragt man einen Oberriedener, sagt dieser wahrscheinlich, dass die gelbe Karte genau die richtige Entscheidung war.

Den fälligen Freistoß schoss Jonas Honold mit Schnitt rechts an der Mauer vorbei und nicht wenige hatten den Ball schon neben dem Pfosten einschlagen sehen, ehe der Heimkeeper mit einer sehr starken Parade seinen Kasten zunächst noch sauber hielt. In der 85. Minute konnte Jonas Honold dann aber durch einen berechtigten Handelfmeter zum 3:1 verkürzen. In der 91. Minute schaffte Patrick Daufratshofer es sogar noch den 3:2 Anschlusstreffer zu erzielen. Wirklich Spannung kam dann aber nicht mehr auf, da das Spiel danach nicht wieder aufgenommen wurde.

Letztlich kamen die Treffer der Gäste einfach zu spät. Zwar lieferte man einen guten Kampf, jedoch wird es in jeder Liga dieser Welt schwer, mit drei kassierten Toren etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Während der Einsatz über das gesamte Spiel hinweg top war, gilt es in der Defensivarbeit die individuellen Fehler einzustellen und zu der mannschaftlich defensiven Stärke zurückzugelangen, mit der man im Vorjahr den Aufstieg erreichen konnte.

Lukas Honold